Vergleichstest: · Kaffeemaschinen
Um die Wette gebrüht
Klar ist es cool, die Freundin daheim mit einem schicken Caffè Latte aus dem Vollautomaten oder gar dem Siebträger zu verwöhnen. Doch spätestens, wenn mehrere Kaffeedurstige versorgt werden wollen, schlägt die Stunde der Filterkaffeemaschine. Wir haben fünf aktuelle Modelle im Vergleich getestet.
Es macht definitiv Spaß, Cappuccino wie beim Italiener mit einer kunstvoll gestalteten Latte Art zu kredenzen. Doch bei einer größeren Runde will man als Gastgeber auch mal mit den Gästen plaudern, statt sich fortlaufend mit der Zubereitung von Cappuccino, Latte, Espresso, Americano & Co. zu beschäftigen. Da ist die Filterkaffeemaschine praktisch. Rechtzeitig Wasser und Kaffee einfüllen, einschalten, und wenn der Tisch besetzt ist, ist der Kaffee fertig. Und während man den Kuchen verteilt, brüht im Hintergrund schon frischer Nachschub.
Für Filterkaffee muss man sich übrigens kein bisschen schämen. Im Gegenteil: Spätestens, seit die Kaffeeszene mit der „Third Wave“ ihr Herz für helle Röstungen entdeckt hat, ist das Aufbrühen von Hand, neudeutsch „pour over“, mit Kaffeefilter und Filterhalter, der jetzt „V90-Dip“ heißt, wieder angesagt. Und auch die Filterkaffeemaschine ist wieder salonfähig. Da lohnt es sich, auch mal spannende Kaffeesorten aus der kleinen Rösterei um die Ecke zu probieren. Klar, die Beste-Krönungs- Auslese geht irgendwie immer, doch hat die Kaffeewelt mittlerweile viel mehr zu bieten als geschmacklich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner verbrannten Bohnen-Ausschuss. Hier gibt es vieles zu entdecken. Einiges der aktuellen Kaffeevielfalt kann man dabei hervorragend mit der Kaffeemaschine zubereiten. Ein Tipp: möglichst auf vakuumversiegelte Geschmacklosigkeit in Form von fertig gemahlenem Kaffee verzichten und die Kaffeebohnen frisch mahlen. Denn viele Aromen sind flüchtig und die geschlossene Bohne konserviert sie viel besser als jedes Vakuum. Unter dem Aspekt „Aromen“ sind auch die Timer, die viele Kaffeemaschinen zur zeitgesteuerten Kaffeezubereitung bieten, „so eine Sache“. Klar ist es praktisch, die Kaffeemaschine schon am Abend zu bestücken, damit man morgens vom Duft frischen Kaffees geweckt wird. Mehr als olfaktorischen Genuss sollte man vom zeitgesteuerten Aufgebrühten aber nicht erwarten. Denn das Kaffeepulver verliert den größten Teil seiner Geschmacksaromen, wenn es die Nacht im Filter verbringt. Nur mit Einschränkungen ist auch die Warmhalteplatte zu sehen. Schön, wenn sie die Kanne vorwärmt. Ansonsten sollte frisch gebrühter Kaffee möglichst schnell getrunken werden. Alternativ kann man ihn in eine Thermoskanne gießen. Hier bleibt der Geschmack länger erhalten als auf der Wärmeplatte. Denn durch die ständige Hitzezufuhr verändert sich der Geschmack fortwährend – und selten zum besseren.